Montag, 2. Dezember 2013

Immer wieder dieser Ohrwurm...

...Ohrwurmuth. Er hat nun auf Youtube sein komplettes zweites Album "Methopher" hochgeladen, um jeden in den Genuss seines Konzeptalbums kommen zu lassen. Das Video, beziehungsweise das Album geht knapp über eine Stunde mit den 14 Titeln und braucht somit etwas Zeit zum Anhören. Musikalisch ist dieses Werk sehr experimentell und entführt dem geneigten Zuhörer in eine bunte, aber verstörende Welt, für den, der sich drauf einlässt. Vermutlich kann man sich etwa das Wunderland von Alice vorstellen, aber jedem seine eigene Fantasie. Ein anderer mag vielleicht auch an zu viel LSD denken.




>>Die Geschichte eines Jungen aus den Jahren 2010/2011. Nichts ahnend, wandelt er durch die Gegend auf der Suche nach dem weißen, ungeschliffenen Diamanten. Seine Umgebung versteht es, ihn mehrmals in die Irre zu führen. Doch er findet seinen roten Faden. Er stolpert über einzigartige Dinge. Eine Stimme rät ihm: „Du solltest sie zerstören." Ein anderer entgegnet: „Dann könnten Sie nichts mehr lernen." Keine leichte Entscheidung. Er muss sich selbst finden, die Rolle als schwarzes Schaf lieben lernen. Was andere von ihm wollen, erscheint ihm zunächst zweitrangig. Er ist nur ein Mann, der nicht richtig sprechen kann. Gleichwohl fühlt er sich als Soldat in der Mission seines Lebens. Es wird allmählich Zeit, dass ihn jemand oder etwas von seinen Fesseln befreit. Nur ein warmer Sonnenball schmilzt die Ketten der Entgleisten. Fortan wächst er heran, wie ein kleiner Baum. Es ist nun an der Zeit, das Schneckenhaus zu verlassen. Die ersten rebellischen Züge werden sichtbar, als er versucht, seinen Nachbarn in Rage zu versetzen. Anschließend findet er Freunde; ein paar Liebhaber der Reggae-Musik, und verliert sich im Strudel der unendlichen Zeit. Danach verschlingt ihn die große Liebe, doch schon bald bekommt er den Blues und beendet dieses Kapitel vorerst, da auf ihn, so glaubt er, noch mehr Dinge warten, die zuvor erforscht werden sollten. So widmet er sich nun wieder mehr der Natur, geht fischen für seine Katze und greift seinen roten Faden erneut auf. Wieder verliert er sich im Fokus der Natur. Er mag das Grün der Wälder. Er mag das Grün. Als er schließlich heimkehrt, erfährt er das größte Geschenk überhaupt -- tiefe Geborgenheit und Freundschaft in einer kalten, weißen Winternacht. Der Farbkreis schließt sich. Ein solcher Junge kann glücklicher nicht sein - ein wahrer Glückspilz. Es ist, als ob die Zeit nun rückwärts laufen würde, für immer und ewig. Eine Metapher für ein buntes Leben.<< - Ohrwurmuth (Videobeschreibung)
Das zweite Werk von Ohrwurmuth ist auch mein Lieblingsalbum von ihm und befindet sich in seiner Findungszeit. Nachdem das erste Album "Kirschtorte" eine Kennenlernphase war, die vorwiegend andere Personen behandelt, die ihm am Ende des Abiturs, während des Zivildienstes und dem Anfang seines Studiums begegneten; ist Methopher mitten in der Studienzeit und geht tiefer in die Psyche, sehr tief, auch tiefer als die folgenden Alben, die sich mehr um die Medizin drehen. So kristalliert sich auch noch nicht der typische Stil heraus und somit ist es auch für Leute die meinen "Ich mag seinen Stil nicht" hörenswert.
Die Lieder kreisen alle um das zentrale Thema der Farbenwelt und basieren gegenseitig aufeinander, aber selten chronologisch. Es existiert eine Schautafel, wie die Songs miteinander harmonieren, aber ich habe sie nur einmal gesehen. 

(1) White Diamonds (00:01) - Die weißen Diamanten, die der Junge sucht.
(2) Roter Faden (03:47)  - Der rote Faden, der durch die ganze Geschichte führen soll.
(3) Septcolore mit F#m7b5 (06:59) - französisch: Sieben Farben, symbolisiert den Regenbogen. Dieser Song baut komplett auf Resonanzen per Rückkopplung auf. Ich bin hier zu hören mit (mit und ohne E-) Gitarren. Die Idee der Resonanz kam mir beim Spielen mit der E-Gitarre zu nah am Verstärker. In dem Lied sind genau 7 nichtmusikalische Geräusche und beim Geschwafel am Ende bin ich auch zu hören. Der Akkord  F#m7b5 kommt recht häufig in Ohrwurmuth's Songs vor und lässt sich somit als Lebensbegleiter erklären; er hört sich aber für unmusikalische Ohren grässlich an. ☺
(4) No Typewriter Ribbon (10:27)  - Keine Druckerpatrone, wer hier nach der Farbe gesucht hat.
(5) Schwarzes Schaf (21:14) - Würde ja auf mich passen, aber ich habe mit diesem Werk nichts am Hut.
(6) Yellow Smoke (23:16)  - Gelber Rauch, der nicht auf dem Wasser ist.
(7) Orangenbaum (25:30)  - Der Orangenbaum ist das Markenzeichen unserer Heimat Oranienbaum. Das Lied ist eigentlich ein älteres von Kirschtorte, aber mit komplett neuem Text eingespielt.
(8) Grauzone (29:02)
(9) Gründung des Reggaes (32:04) - Wortspiel mit Grüner Dung; im Lied geht es um ein Bild, auf dem Mick Jagger und die beiden Reggae-Gründer Bob Marley und Peter Tosh sind.
(10) Blue Blues (34:45) - Blauer Blues.
(11) Fishing For The Cat (38:24) - Der erste Titel ohne direkte Farbe.
(12) Im Focus der Farben (42:16) - Nochmal ein Sammelwerk der Farben.
(13) He Likes You (47:27) - Ob er dich wirklich mag, ist ungewiss.
(14) Weiße Weihnachten & Ende (50:22) - Passend zur Weihnachtszeit, aber ist eigentlich kein Weihnachtslied, was man nur zur Saison hören darf.

Während ich hier geschrieben habe, ist das gesamte Album schon eine Weile durch, aber ich vermute ihr lest schneller als das Album.


Euer Wetterschaf




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