Sonntag, 10. Juli 2016

Im Jettempo nach Sylt und direkt in den Strandkorb

Vor ungefähr einem Jahr, hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann mal in meinem Leben auf Sylt landen würde, da die Insel ja bekanntlich mehr von der gehobeneren Gesellschaftsklasse besucht wird. Aber seit letztem Jahr hat einer meiner besten Freunde dort einen Arbeitsplatz und da war es naheliegend, dass ich ihn irgendwann besuchen musste. Letzten Freitag fuhr ich dann mit dem Zug los und wie es so oft ist, hat ein Zug Verspätung aufgebaut und ich kam erst kurz vor Mitternacht auf Westerland an. Im Regen. Während ich in Magdeburg noch bei Sonnenschein und 27°C losfuhr, wurde es Richtung Norden immer trüber und kälter. Die folgenden Tage präsentierten sich nicht wärmer als 16°C und mit Windstärke 6. Montags nur noch 4 Bft.
Nächster Morgen sonniges Wetter. Es ging zu Fuß los erstmal in Richtung Strand. Für mich hieß das erst einmal Kurtaxe zahlen. 3,50€ sind es für einen Tag. Von Westerland aus ging es in Richtung Norden durch Wenningstedt und am Roten Kliff vorbei.


In der Nähe dieses Kliffs befinden sich die höchsten Dünen der Insel und die höchste Erhebung (rechte Hälfte im oberen Bild) mit 52 m ü. NHN ist die Uwe-Düne. Im unteren Bild sieht man das Kampener Leuchtfeuer und die dahinterliegende Ostküste Sylts.



Auch der Blick nach Wenningstedt und dahinter Westerland ist auf den hohen Dünen gegeben und der Strand ist nur noch ein schmaler Streifen. Das Gebiet südlich von Kampen, wo der Leuchtturm steht, ist dagegen flach und wird von Weide- und Golfflächen geprägt.



Abends ging es noch einmal an den Strand, nachdem wir um die 15 km gewandert waren. Die langsam untergehende Sonne, der kühle, starke Wind und die fast leeren Strände mit freien Strandkörben luden zum Ausklang des Tages ein, bei dem man sich schnell unterkühlen konnte.


Bevor die Sonne den Horizont erreichte, zog es sich immer mehr zu und die Sonne verschwand unspektakulär hinter den weitentfernten Wolken.



Nächster Tag neues Glück. Mein Gesicht hatte Sonnenbrand gesammelt und bekam für den Sonntag auch Sonnencreme. Heute stand eine Radtour in den Süden der Insel, auf den Plan. 20 Kilometer gegen den Wind nach Hörnum. Zwischendurch machten wir an der Ostküste, ungefähr mittig zwischen Rantum und Hörnum, halt und entspannten am geschütztem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer, bei lauem Wind und ruhiger Atmosphäre.


Auf dem Radweg sah man, wo das Geld steckt. Während wir gegen den Wind strampelten überholten uns ständig die typischen Urlaubsrentner mit einem Affenzahn auf ihren E-Bikes. Die Rückfahrt erwies sich da besser, da der Wind uns schneller beschleunigte als die E-Bikes.


In Hörnum angekommen, getrieben vom Hunger landeten wir am Hafen, wo wir frische Fischbrötchen bekamen. An der Hafenmauer hingegen versammelte sich das Volk und ich musste natürlich aus Neugier gucken, was es da zu sehen gab. Eine Robbe! Nächstes Ziel war das Hörnumer Leuchtfeuer, aber ein Zaun und ein Schild wiesen uns drauf hin, dass wir ohne Führungsleute da nichts zu suchen hätten.



Ein paar Meter weiter gab es ein Kriegsdenkmal, dass die Opfer ehrte. Zwischen den Hügeln war es wunderbar ruhig und erinnerte den ein oder anderen an ein Hobbitdorf. Besonders amüsant war dieser Stuhl mit dem Holzbalken auf dem unterem Bild.



Hinter dem Dünenkamm waren wir wieder an der Westküste. Hier wurde Sand umgespült, um die Küste zu schützen. Ich schaffte es leider nicht für das Bild, die Rohre wegzuräumen. Mit mehreren Zwischenstopps fuhren wir wieder zurück nach Westerland (Mist, jetzt habe ich einen Ohrwurm). Rantum hat viele schöne typische Häuser mit Reetdach und ist auch nicht mit Touristen zugepflastert.


Am Ende der Radtour waren es um die 25 km und der Tag wurde wieder mit dem abendlichen Strandbesuch abgeschlossen. Dieses Mal gab es Sonnenbrand auf den Handrücken, den Füßen und den Schienbeinen, wegen der Sandalen und der kurzen Hose.


Montag! Sonne, weniger Wind und früh geweckt, da mein Kumpel gegen 7 Uhr zur Arbeit ist. Die Zeit bis zu seiner Mittagspause habe ich genutzt, um mir Westerland anzugucken und Ingress-Missionen zu spielen. Gegen 8 Uhr ging es über die Kurpromenade am Strand (Bild oben) und etwas später durch die noch leeren Flaniermeilen, Strandstraße und Friedrichstraße. Auf der Düne hier hatte man einen schönen Blick über Westerland, bevor der ganze Trubel anfing.


Die Tage davor habe ich mich noch gefragt, wo eigentlich die Buhnen sind, die per Schild gekennzeichnet sind, aber Montag früh war die Nordsee flach genug, um ihre verborgenen Geheimnisse zu verraten.


Ab 10 Uhr krochen die ganzen Touristen aus ihren Ferienhäusern und flanierten durch die Stadt. Viele zu Fuß und noch mehr mit ihren Autos, die sie vorwiegend per Autozug auf die Insel gefrachtet haben. Mir ist bis jetzt nicht der Sinn dahinter gekommen, da man die Insel wunderbar komplett mit dem Rad erkunden kann und zur Not fahren Busse alle 10 Minuten in alle möglichen Ecken der Insel. Also keine Notwendigkeit von Mercedes-Benz oder Porsche.

Während der Radtour machte ich zwischen Hörnum und Rantum bei einer Wetterstation Fotos rundherum, um euch zwei Panoramabilder zu präsentieren. Das obere zeigt von Südosten bis Nordwesten, während das zweite von Nordwesten bis Süden zeigt. Ich hätte natürlich gerne beide verknüpft, aber da die Bilder an nicht ganz der gleichen Stelle fotografiert wurden, wollte das ICE die Bilder partout nicht zusammenfügen.


oberes Panorama in Originalgröße
unteres Panorama in Originalgröße


Ich habe die drei Tage genossen und freue mich auf den nächsten Besuch, wenn ich den Nordteil der Insel erkunden darf.


Euer Wetterschaf

1 Kommentar

  1. Sieht wirklich schön aus :)
    Sowas muss ich mir auch mal wieder gönnen!

    Liebst
    Justine

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